Yoga ist mehr als nur eine körperliche Übung. Das Wort "Yoga" kommt von der Sanskrit-Wurzel yuj, was bedeutet, sich zu verbinden mit. Bhakti leitet sich vom Sanskrit-Wort bhaj ab, was „hingebungsvoller Dienst" bedeutet. Bhakti-Yoga bedeutet, sich durch liebevollen hingebungsvollen Dienst mit dem Höchsten zu verbinden.
Die Bhagavad Gita, die „Bibel“ der Bhaki-Yogis, beschreibt verschiedene Yoga-Praktiken. Unter ihnen sind Karma-Yoga (das Üben bewussten Handelns), Jnana-Yoga (philosophisches Studium und Kontemplation) und Hatha-Yoga (das Üben von Yoga-Asanas und Atemübungen).
Heutzutage betrachten einige Yogapraktizierende die körperlichen Vorteile des Yoga als Selbstzweck. Nach den traditionellen Yogasystemen sind körperliche Übungen jedoch nur ein Schritt auf dem Weg zur Gottesverwirklichung. Die Gita beschreibt Bhakti-Yoga (den Weg der Hingabe und Liebe) als die Krönung der Yoga-Praktiken. Bhakti-Yoga konzentriert sich auf die Entwicklung unserer Hingabe, unseres Dienstes und unserer Liebe zur Gottheit, Sri Krishna.
Der Weg des Bhakti-Yoga beinhaltet eine Vielzahl von Tätigkeiten. Dazu gehören Mantra-Meditation oder das Chanten der Namen Gottes (Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare). Das Chanten erfolgt entweder einzeln auf Perlen (Japa) oder in Gemeinschaft durch Singen von Mantras, begleitet von Musik (Kirtan). Das Studium heiliger Texte wie der Bhagavad-Gita und dem Srimad Bhagavatam, die Gemeinschaft mit gleichgesinnten spirituellen Anwärtern, das Essen geheiligter vegetarischer Speisen und eine Lebensweise, die die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Entsagung und Sauberkeit einhält, sind die Hauptbestandteile für ein Leben als Anhänger des Bhakti-Yoga.
Bhakti-Yoga und die Bewegung für Krishna-Bewusstsein sind im Westen relativ jung, doch ihre Wurzeln reichen weit zurück bis in die Zeit der altindischen Hochkultur, die vor fünftausend Jahren ihren Höhepunkt erlebte. Die wichtigsten Zeugnisse jener Epoche sind die Sanskrit-Schriften (Veden), die alle Aspekte des menschlichen Lebens umfassen: Geschichte (puranas), Ernährungswissenschaft & Naturheilkunde (Ayurveda), Architektur (Vasthu), Yoga, Esoterik, Spirituelle-Musik (Bhajan), Philosophie (Upanishaden), Religion (Dharma) usw.
Diese vedische Weisheit eingehend zu studieren, praktisch umzusetzen und anderen zugänglich zu machen, ist das Anliegen der Internationale Bewegung für Krishna-Bewusstsein (ISKCON) gegründet von Srila Prabhupada 1966, die zu diesem Zweck auf der ganzen Welt Tempel und Bauernhofgemeinschaften unterhält.